MAURETANIEN
Gestern am Sonntag den 23.11.2025 ging es dann um acht Uhr Morgens los zur Marokkanisch- Mauretanischen Grenze. Das Visum für Mauretanien hatten wir vor einer Woche per Internet beantragt. Einen Tag später war die Antwort und Bewilligung für alle ebenfalls per Internet eingetroffen. Das Visum muß dann ausgedruckt und mit zum Grenzübergang gebracht werden.Der Grenzübergang in Marokko dauerte 4 Std. Und in Mauretanien 3,5 Std.
Für den Mauretanischen Grenzübergang hatte Rene´ einen Grenzhelfer (Fixer) organisiert. Dieser erwartete uns schon an der Grenze. Er sammelte unsere Pässe, Visa und Fahrzeugpapiere ein und los ging der Grenzmarsch. Kreuz und quer durch die Grenzanlage von einem Gebäude zum nächsten. Vor und wieder zurück. Von rechts nach links. Wir mußten die Visa Gebühren und Fahrzeug Einfuhr Gebühren in € bezahlen. Zwischendurch wechselte er uns noch € in Mauretanische Ouguiya, besorgte uns Simkarten und lud uns Guthaben auf Selbige. Zum Schluß gab es für jedes Fahrzeug noch die Versicherungspapiere, ebenfalls in € zu bezahlen und wir durften in Mauretanien einreisen. Ohne Fahrzeugkontrolle. Neues Land…, fremdes Land…, Aufregung…, Freude !!!! Wir fuhren noch ca 60 km nach Osten, zu unserem ersten Übernachtungsplatz in der mauretanischen Sahara. Alle waren geschafft und gingen früh zu Bett.
Heute Morgen dann ging unsere erste Wüstentour in Mauretanien los. Wir wollen entlang einer Eisenbahntrasse fahren. Der Trasse des Iron Train. Ein Zug, welcher Eisenerz aus den Minen in der Sahara über 700km an die Küste zum verladen bringt. Dies ist die einzigste Eisenbahnlinie in Mauretanien. 3-5 Lokomotiven ziehen bis zu 200 Erzwagons mit einer Geschwindigkeit von ca.35kmh durch die Wüste. Ein Wagon wiegt ca. 120t. Damit ist der Irontrain der schwerste Zug und mit einer länge von 2km der längste Zug der Welt. Personen können Kostenlos auf den Beladenen Wagons mitfahren. Außerdem transportiert der Zug Wasser in die Wüste und versorgt Dörfer, Nomaden und deren Viehtränken mit Wasser. Ca. 430km werden wir entlang dieser Eisenbahntrasse, anfangs unmittelbar an der Marokkanischen Grenze, immer nach Osten durch die Wüste fahren.
27.11.2025
4Tage brauchten wir für die ca.430 km Wüstenpiste entlang des Iron Train´s. Sandpisten, Schotterpisten, Wellblechpisten und Weichsandfelder mußten befahren werden. Vor allem die letzten Tage durch abwechslungsreiche Landschaften. Fast immer mit Blickkontakt zu den Gleisen war die Orientierung nicht Problematisch. Wir sahen mehrmals am Tag Züge. Machten wir eine Pause oder standen bei unserem Nachtlager, hörten wir den Zug eine halbe Stunde bevor wir Ihn sahen. Mit einem wahnsinnigen Dröhnen und Getöse kündigte sich ein neuer Zug mit seiner Fracht von mehreren Tausend Tonnen Eisenerz an, um in eine Staubwolke gehüllt an uns vorüberzuziehen. Rechts und links der Gleise liegt überall Schrott. Alles, wirklich alles wird einfach im Sand liegen gelassen. Schienen, Bolzen, Eisenschwellen….. Alles liegt umher. Beim Fahren in der nähe der Gleise muß jeder aufpassen nicht über irgendein Eisenteil zu fahren. Manchmal liegen Schienen oder Schwellen auch noch 100-200m von der Trasse entfernt im Wüstensand. Entlang der Trasse bauen Nomaden ihre Zelte, aus Eisenbahnschwellen. Die Gerippe stehen Hundertfach entlang der Trasse in der Wüste. Bei bedarf wird dann einfach Stoff und Plastik daran befestigt und fertig ist das Zelt. Auch Häuser werden mit den Eisenschwellen gebaut. Ein Fachwerk aus Eisen und dazwischen Lehmziegel. Wellblech aufs Dach, fertig ist ein Haus. Überraschenderweise gab es auch immer wieder Holzhäuser dazwischen. In der Wüste!??
Die meisten Häuser standen leer. Ganze Dörfer waren verlassen oder nur noch teilweise bewohnt. 5 Bewohnte Dörfer insgesamt auf 430km. Bis auf 2 bestehen alle anderen nur aus ein paar Häusern.. Immer wieder die Frage: Von was leben die Menschen hier. Tiere sahen wir wirklich nicht viele. Am häufigsten Dromedare.
Gestern schlugen wir unser Nachtlager am Fuße des Monolithen Ben Aicha auf, nachdem wir zuvor den Monolith Ben Amira besichtigt hatten, welcher Afrikas größter und weltweit der drittgrößte Monolith ist. In der Gegend liegen noch weitere Monolithen im Wüstensand. Echt Irre diese Steine. Am Abend dann das erste Lagerfeuer. Und der Sternenhimmel.. einfach grandios!! Heute Morgen bin ich dann bei Sonnenaufgang auf einen etwas kleineren Monolithen raufgestiegen. Tolle Aussicht aber ein eiskalter Wind. Ich hätte Mütze und Handschuhe gebrauchen können. Tagsüber sind die Temperaturen im Moment mit Mitte 20 Grad traumhaft. Es geht den ganzen Tag ein Wind der frisch aber in der Sonne nicht kalt ist. Nachts kühlt es ab, so das wir gut schlafen können. Beim Frühstuck heute Morgen sahen wir die ersten Touristen. (Ausser uns natürlich) Eine geführte Gruppe, unterwegs mit 5 Geländewägen, besichtigte die von Internationalen Künstlern, 1999, bei einem Symposium bearbeiteten Steine am Fuße des Monolithen.
In dem Dorf Chom, am Ende der Piste trennte sich unsere Gruppe. Rene´ will erst einmal ein paar Pausentage einlegen und Simone und Gerd machen sich auf den Weg zum Auge von Afrika.
Selbiges wollen wir: Alois, Elke, Andy, Clarissa und ich ebenfalls besuchen, aber wir nehmen eine andere Route. Wir sind über Asphaltstraße auf dem Weg nach Fedrick in den Norden. Von dort werden wir über Pisten nach Osten weiterfahren um einen Meteorithkrater zu besichtigen. Dann geht es in südlicher Richtung zu einem alten französischen Fort und weiter zum Auge von Afrika. Morgen wird noch eingekauft. Mal sehen was wir so finden. Das Angebot in Mauretanien ist für uns Europäer doch sehr bescheiden. Bis auf einen streifen am Senegal River besitzt Mauretanien nicht wirklich fruchtbares Land und muß fast alle Lebensmittel Importieren.
Auch alle Kraftstoffreserven werden wir noch auffüllen. Auf den nächsten 670 km wird es keine Tankmöglichkeit mehr geben. Klingt erstmal nicht dramatisch, aber im Weichsand und bei Dünenfahrten kann der Kraftstoffverbrauch auch mal doppelt so hoch ,oder noch mehr, als gewöhnlich werden.









