fiANNA
werkgemeinschaft


20.4.2024
In alter Zeit lebte einmal eine Kamelmutter. Ihre Kinder waren mit einer großen Karawane davongezogen, und nur das kleine weiße Kamelfohlen war ihr geblieben……
So beginnt ein Mongolisches Märchen….
Bald stirbt die Mutter und das  kleine weiße Kamelfohlen war ganz alleine auf der Welt.
Clarissa und ich waren so ergriffen von dem Schicksal des armen weißen Kamelfohlens, das wir beschlossen in die Mongolei zu reisen um zusammen mit dem Kamelfohlen seine Geschwister zu suchen.
Und wie das in Märchen immer so ist, finden Menschen die etwas „GUTES“ bewirken wollen andere Menschen, welche helfen das die Geschichte ein gutes Ende findet.
Timo und Bianka die in Marokko, im Land der Berber unterwegs waren, verließen ihre Karawane in der Sahara, um uns bei der Suche nach den Kamelgeschwistern zu helfen.
So machen wir uns zu viert und mit zwei Duros, auf den Weg in die Mongolei.
Da wir nun ziemlich weit nach Osten fahren werden, zumindest von Sechtem aus betrachtet, hat unser Reiseblock (Kleinkariert), dieses mal den Titel: Ostblock.
Wer bei dem Titel Ostblock, (wahrscheinlich nur die ältere Generation), in Schnappatmung verfällt, dem sei gesagt das die Zeiten des eisernen Vorhanges schon lange vorbei sind. Wir brauchen also keine Eisensäge oder eine FLEX um Grenzen zu überqueren.
Kaum zurück in Sechtem, der Perle des Vorgebirges, verlassen wir nun schon wieder diesen Gemüse,Getreide,Obst und Salatgarten Eden, um die übrige, trostlose, öde Welt zu bereisen.
Die letzte Reise war einfach viel zu schön und erlebnisreich, hat Lust auf mehr gemacht, um einmalig zu bleiben. Also brechen wir mit Freuden auf, um dem kleinen weißen Kamelfohlen bei er Suche nach seinen Geschwistern zu helfen.
Während der letzten 6 Monate haben wir unser Reisegefährt technisch noch einmal überholt und modifiziert. Die beiden wichtigsten Neuerungen:
1. Neu eingebaute, Luftgefederte Sitze, sorgen nun, für den nötigen Komfort welche unsere alten geschundenen Bandscheiben benötigen.
2. Auf Reisen seit Jahrzehnten unverzichtbar. Ein Reisewecker, natürlich mechanisch!!
Aus der Vor- Smartphone Zeit. Der jüngeren Leserschaft sei hier der Besuch in einem Uhren Museum empfohlen.


Nach dem Reisevorbereitungsseminar in Kalkar bei Duro Detlef und der selbst als B-Kunde bei Dr. Brösel gebuchten Chefarztbehandlung für unseren Duro, können wir nun ganz entspannt der neuen Reise entgegen schauen.
Heute ist der 20.04.2024. Der Duro steht im Hof und ist schon ziemlich startklar. 

Am 26.04.2024 geht es erst einmal an die Mosel zu meinen Brüdern und meiner Mutter.
Am 29.04.2024 werden wir zu Timo und Bianka fahren, und dann geht es  immer Richtung
Osten.

30.04.2024
Immer und immer wieder: Gute Reise, passt auf euch auf und kommt Gesund zurück.
Gute Wünsche für uns bei der Abfahrt. Danke!!
Für euch alle: Eine GUTE Zeit, passt auf euch auf, damit wir euch alle Gesund wiedersehen wenn wir zurückkommen!!!


Kwi Schan, fühlst du dich leicht und gut? Ja, Großer- Tiger, ich fühle mich leicht und gut.
So grüßen sich die Mongolen, sagte Großer -Tiger, ich habe Odburrung gefragt, und er hat es mir gesagt.
Großer-Tiger und Christian, von Fritz Mühlenweg. Danke Michael und Diana für dieses Buch,  ein altes Jugend-Reise-Abenteuerbuch , nun unser Reisebegleiter…. sehr passend.


Auch ich fühle mich langsam  leicht und gut. Vier Tage an der Mosel bei meiner Familie, gestern zu Bianka und Timo und heute Morgen ging es wirklich los. Die Reise in die Mongolei hat begonnen!
So richtig!
Im Duro!
Mit laufenden Motoren auf der Straße - nicht nur im Kopf und Virtuell.
Und gleich zu Beginn der Reise die große, schöne Überraschung!!!!!
Wir sind quasi auf Hochzeitsreise. Oder besser gesagt Hochzeitsreisebegleiter.
Timo und Bianca haben geheiratet.
Hätten wir das gewusst, die beiden hätten nicht nur Leere Konservendosen hinter Ihrem Duro her gezogen, sondern Leere Ölfässer. Euch beiden alles Glück dieser Welt !!!
Da wir ja auf der Suche nach dem kleinen weißen Kamelfohlen und seinen Geschwistern sind, könnten Timo und Bianka diese, im Falle des Findens, doch eventuell adoptieren. Das wäre doch ein tolles Happyend. Na ja, mal schauen……..
Bis in die Mongolei ist es noch weit und viele, viele Länder gibt es zu bereisen.
Heute stehen wir auf dem Weinberg, bei Dresden. Der Berg heißt so. Zu meinem Leidwesen gibt es weit und breit keinen einzigen Weinstock.


Die nächsten 2 Wochen werden wir fahren, fahren , fahren.
Unsere Route führt durch Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien. Bulgarien, Türkei, Georgien, Russland bis Kasachstan. In Kasachstan beginnt das Reisen. Dort werden wir Zentralasien auf einem Teil der Seidenstraße bereisen. Wir besuchen Teile Kasachstans und Usbekistans. Werden dann über den Pamirhighway durch Tadschikistan nach Kirgisistan einreisen. Dann erneut nach Kasachstan, um über Russland in die Mongolei zu gelangen.
Der Rückweg,?? Der steht noch nicht fest.
Fest steht nur das wir dieses Jahr wieder bei Let und Inge auf dem Pilion, all inclusive XXL + Frühbucherrabatt + Bonuspunkte Treuerabatt und noch viel mehr, gebucht haben.
Doch unsere Reise hat gerade erst begonnen………

04.05.2024
…..und noch eine Reise hat begonnen.
Vor zwei Tagen starb meine Mutter. Sie trat Ihre letzte große Reise auf dieser Welt an.
Sie starb selbstbestimmt und friedlich.
Wir werden sie in unseren Herzen mit auf diese Reise nehmen und das erlebte wahrscheinlich mit anderen Augen sehen.
Danke für eure Anteilnahme und schönen Texte. Das hat mich tief berührt und gefreut.
Danke Ute für den kleinen Prinz.



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05.05.2024
Tschechien, Slowakei und Ungarn haben wir durchquert. Heute eine letzte Übernachtung in Rumänien, in der Nähe von Pitesti.  Morgen sind wir dann in Bulgarien.
Es ist schon seltsam so durch die Länder zu düsen. Von Reisen kann keine Rede sein. Fahren ,fahren! Ich merke, das ich nicht viel aufnehme von dem, was mir Unterwegs begegnet. Kasachstan!! Ja ab Kasachstan beginnt das Reisen. Dann haben wir Zeit, dann werden wir endschleunigen. - So unsere Vorstellung.
Gestern und heute haben wir das schon ein bisschen geübt. Timo hatte eine Route über die Transsilvanischen Alpen ausgesucht. Wir wollten die Transalpina fahren. Eine Passstraße welche Siebenbürgen mit der kleinen Walachei verbindet. Gestern übernachteten wir an einem schönen Bergsee , in welchem trotz Sonne, keiner baden wollte.( Wassertemperatur 5 Grad ) Kurz nach der Weiterfahrt heute Morgen war die Straße, der eigentliche Pass gesperrt. Saisonale Sperrung. Erst ab July befahrbar. Also Querverbindung zur alten Route gesucht und wunderschöne Landschaft und Dörfer durchfahren. Gaaaaanz langsam und endschleunigt. Das alles bei Bilderbuch Osterwetter. Die Orthodoxen Christen, auch die Rumänien, feiern heute Ihr Osterfest.Zwei mal im Jahr Ostern, für uns Premiere.
Heute Abend Gewitter und Hagel. Nun zirpen wieder die Grillen. Gute Nacht!!


07.05.2024
Zwei Tage, zwei Grenzen, zwei weitere Geschichten.
Gestern an der Rumänisch-Bulgarischen Grenze. Auf Rumänischer Seite. Wir fuhren wie immer auf den PKW und Busspuren welche auch für Wohnmobile zugelassen sind an die Grenze heran.
Kurz bevor wir an der Reihe waren kam plötzlich Wallung auf. Ein Grenzbeamter gab uns zu verstehen das wir mit unseren beiden Duros auf die LKW Spur müssten. Ich weiß nicht wie oft ich Ihm gesagt habe, Wohnmobil, Camper, Mobile Home, Caravan, no Truck.
Dieser Grenzbeamte gehörte zu der Sorte Mensch, welche keinen Augenkontakt zu seinem Gegenüber aufnimmt, nur Befehle erteilt und derweil auf die Reifen des Duros oder auf andere wartenden Autos schaut. Irgendwann hörte ich dann auf mein Mandala zu wiederholen. Aus Angst, man würde mich wegen Verdachtes auf hochgradige Demenz am Weiterfahren hindern. Der Grenzbeamte zog derweil ein Stück Absperrung zur Seite und forderte die nach uns fahrenden Autos auf zurückzusetzen. Direkt hinter uns übrigens ein Wohnmobil, ebenfalls mit 3 Achsen, etwas Länger und Breiter als wir, allerdings in weißer Farbe und zweifelsfrei als Wohnmobil zu erkennen. Wir fuhren also auf die LKW Spur, wo kein einziger LKW zugegen war. Es war ja Ostermontag, welcher dieses Jahr noch mit dem Georgstag, ebenfalls ein Feiertag, zusammenfiel.  Nun standen wir  an der LKW Abfertigung. Die Grenzbeamtin, Herrin dieses Kontrollpunktes schaute mich sehr tadelnd an. Im ersten Moment dachte ich wirklich ich hätte etwas falsch gemacht.
Befehl: Vignette!
Da die Vignette in Rumänien Digital beantragt wird, nahm ich mein Smartphone und suchte die Datei
2. Befehl: Car Papers!
Ich war noch mit meinem Smartphone beschäftigt und ignorierte den zweiten Befehl ( eins nach dem anderen) aber die Wiederholung  war unmissverständlich. Also reichte ich erst einmal die Fahrzeugpapiere zu der Grenzbeamtin und suchte dann meine digitale Vignette. Derweil gesellte sich, der uns aus der Warteschlange holende Grenzbeamte, in den Container zu seiner Kollegin. Unsere Fahrzeugpapiere interessierten die Grenzbeamtin erst einmal nicht. Sie drehte diese von links nach rechts und legte sie dann beiseite. Nun griff ihr Kollege erst einmal zu einer Leselupe, ein Modell, genau wie meine Oma es hatte , dann nahm er die Fahrzeugpapiere und fing an diese  zu studieren.
Ich reichte der Beamtin dann mein Smartphone mit der aufgerufenen Vignette.
Grenzbeamtin: Vignette not korrekt!
Ich                  : Vignette korrekt!
Plötzlich meldete sich Timo über das Funksprechgerät und wollte wissen was denn so der Stand der Dinge wäre.
Jetzt machte ich erst einmal den Motor aus, gab Timo eine knappe Antwort und wiederholte mein Mantra, Wohnmobil, Camper, Mobile Home, Caravan, this is not a Truck!
Daraufhin lehnte sich die Grenzbeamtin aus Ihrem Fenster und schaute sich unser Fahrzeug das erste mal an. Sie entriss ihrem Lupenlesenden Kollegen die Papiere und blätterte darin herum. Dieser wiederum ergriff mein Smartphone, seine Lupe und musste schnell feststellen das er so weder scrollen noch blättern konnte. Es fehlte eine Hand. Die lieh ihm dann seine Kollegin indem sie für Ihn scrolte. Dann kam die Erkenntnis das es sich bei den beiden Duros doch um Wohnmobile handelt. Der Blick der Grenzbeamtin zu ihrem Kollegen mit dem anschließenden verbalen Tadel,  klang nun nicht mehr ganz so kollegial. Ihr Lupenreiner Kollege, Lupen Bogdan( Namen frei erfunden) verlies daraufhin den Container, die Grenzbeamtin ebenfalls um uns einen Weg zurück auf die PKW Spur zu ermöglichen. Es muss ja alles seine Ordnung haben. Als wir dann kontrolliert wurden schaute mich aus dem Container ebenfalls eine Grenzbeamtin genauso tadelnd an wie zuvor Ihre Kollegin.
Dabei waren wir es doch nicht, die den Österlichen Grenzverkehr aus dem Trott gebracht hatten, sondern eindeutig, Lupen Bogdan.


Heute dann die Grenze Bulgarien - Türkei, Grenzübergang Lesovo-Hamazbeyli. Anfangs ging alles  zügig von statten.
Bulgarien, nur Passkontrolle. Türkei Passkontrolle dann Fahrzeugkontrolle und schon waren wir durch, …. dachten wir. Vor einer Halle wurden wir von zwei Jungs, ca. Mitte 20, in Empfang genommen welche unsere Fahrzeuge Scannen wollten. Doch zuvor mußten wir alles, aber wirklich alles, außer Kleidung ausräumen und neben die Duros stellen. Es stand ein kleiner Tisch vor der Halle, welcher dazu dienen sollte die ausgeräumten Sachen aufzunehmen. Ein Witz für unsere Mengen. Ich habe alle Schubladen ausgehangen und draußen abgestellt. Werkzeug, Getränke , Ersatzteile, alles was nicht fest verbaut war musste Raus!!! Unglaublich was wir alles so mit uns rum Fahren. Timo weigerte sich Anfangs,  alles auszuräumen doch diese Jungs hatten keinen Respekt vor einem ehemaligen Berufssoldaten der Bundeswehr. Ich als einfacher Schreinermeister und ex Zivildienstleistender versuchte erst gar nicht mein Glück. Ich räumte und räumte. Jetzt wäre eigentlich ein guter Zeitpunkt für eine Inventur und Grundreinigung der Duros gewesen. Natürlich hat keiner von uns daran gedacht. Die ganzen ausgeräumten Lebensmittel und anderen Sachen interessierten keinen einzigen Grenzbeamten. Da die Jungs kein Englich sprechen konnten, ihre Anweisungen waren auswendig gelernt, war eine Verständigung nicht möglich. Auf fragen antworteten sie immer mit: no problem. Keine Ahnung was sie suchten. Menschen kann man auch in beladenen Fahrzeugen beim Scannen erkennen. Nun gut, sehen wir das mal als Übung an. Auf unserer Weiterreise kann uns dies noch öfter passieren.
Wir stehen nun auf einer Raststätte in der nähe von Edirne. Waren Türkisch Essen, haben Geld getauscht, eine Sim Karte erworben und HGS-die Türkische Maut für unsere Fahrzeuge besorgt. Nun sitzen wir bei einem gekühlten Efes Pilsen im Duro und lassen den gelungenen Tag Revue passieren.


11.05.2024

Tag 4 in der Türkei.
Yavas! Heißt auf Türkisch langsam und steht auf Verkehrsschildern vor gefährlichen Straßenabschnitten.
Yavas, Yavas kommen wir die letzten Tage voran. 

Der erste Tag in der Türkei führte uns von Edirne  durch Ost-Trakien, den Europäischen Teil der Türkei, durch sanft hügeliges Agrarland. Keine Veränderung zu Bulgarien.
Wir verließen Europa, überquerten den Bosporus  über die Yavuz-Sultan-Selim-Brücke, im Norden von Istanbul und erreichten Kleinasien. Die Türkei durchqueren wir auf der E 80/D100. Einer Europäischen Fernstraße, welche von Lissabon in Portugal bis ans östliche Ende der Türkei führt und bei Dogubayazit über die Iranische Grenze weiterführt.
Seit dem zweiten Tag in der Türkei leuchten bei Timo immer wieder Warnlampen am Armaturenbrett auf und die Fehlersuche, bzw. versuche der  Fehlerbehebung haben uns so manche Pause beschert. Gelöst ist das Problem bis heute nicht.


Gestern Mittag ca. 35 km nach einem Tankstopp überholte uns ein Auto, fuhr auf den Standstreifen und winkte aus dem Fenster wir sollten stehen bleiben.
Nicht mit mir dachte ich, ist bestimmt irgend eine schräge Geschichte. Hatten eine ähnliche Situation zwei Tage zuvor. Da wollte uns dann einer Apple-Watches verkaufen. Also fuhr ich vorbei.
Timo meldete sich per Funk und fragte was das denn sollte. Währenddessen überholte uns das Auto erneut mit dem winkenden Fahrer. Keine Ahnung aber ich halte jetzt mal an, erwiderte ich. Der PKW hielt wieder auf dem Standstreifen. Ich hielt vor und Timo hinter dem Wagen. Der Fahrer stieg aus, winkte mir und ging auf Timo zu. Ich stieg ebenfalls aus und als ich bei Timo ankam war schon alles geklärt. Timo hatte an der Tankstelle beim einsteigen in den Duro Geld verloren. Ein Kunde hatte das Geld vor der Zapfsäule gefunden und beim Tankwart abgegeben.
Der Tankwart wusste sofort das  Timo das Geld verloren hatte. Jener Mann der auch dort getankt hatte bekam wohl eine Beschreibung unserer Fahrzeuge und nahm die Verfolgung auf. Der Fahrer eines weiteren Autos welches anhielt telefonierte schon mit der Tankstelle und kündigte Timo an.
Was für eine Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft. Und ich!!! Ich dachte natürlich als erstes, da will uns einer abzocken……Timo verlor ca. 130 €
Seit unserer gestrigen Übernachtung unterhalb einer Burganlage in Amasya ist es kühler und regnerisch. Wir fahren nun Südlich des Pontischen Gebirges parallel zum schwarzen Meer. Die Gegend wird einsamer und die Straße steigt langsam zur Anatolischen Hochebene empor. Die Landschaft wird immer karger und ist fast Baumlos geworden. Bei Blitzen und heftigem Regen überqueren wir einen ca.2200 m Hohen Pass und stehen jetzt bei Erzican. Timos Warnleuten im Armaturenbrett haben wieder einen Stopp eingeleitet. Es regnet und ist kalt. Die Standheizung läuft.

Hier ging das Geld verloren..........................


13.05.2024
Es Regnet und ist kalt. Die Standheizung läuft.
Heute nicht in der Türkei , sondern in Georgien. Wir stehen ein paar Kilometer hinter der Türkisch - Georgischen Grenze an einem kleinen Fluß. Vorhin begrüßte uns die Georgische Border Police. Wir saßen gerade alle viere beim Abendessen, da machten sie uns Ihre Aufwartung. Eigentlich war es nur einer. Der Fahrer blieb im Auto sitzen. Hätte ich an seiner Stelle bei dem Wetter auch gemacht. Der Chef stellte sich vor und fragte ob wir hier übernachten wollten. Nach meiner Bestätigung meinte er das könnten wir. Da die Türkische Grenze aber nur 500m entfernt sei sollten wir bei unseren Autos bleiben und nicht in der Gegend rumlaufen. Hatten wir bei dem Wetter eh nicht vor. Nun wissen wir das alle georgischen Grenzbeamten der Gegend wissen das wir hier übernachten und auf uns acht geben werden. Sehr beruhigend!!
Gestern und heute fuhren wir weiter durch die teils wild zerklüfteten Schluchten und  kargen Hochebenen der faszinierenden teils einsamen anatolischen Bergwelt. Wir benutzten eine verlassene Tankstelle, um vor Regen geschützt, Timos und Biancas Duro etwas Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Das Aufleuchten diverser Fehlerzeichen, machte einen Boxenstopp nötig. Hier mal einen Stecker ziehen, da ne Sicherung und dort ein Relais. Stochern im Dunkeln, wie Timo zu sagen pflegt.
Heute gab es von Seiten des Duros keine Fehlermeldung. Ob es unser Stochern war, oder ob Timo einfach die Birnen rausgedreht hat… Ich habe nicht nachgefragt.


Den letzten Pass vor der Grenze überquerten wir bei Schneefall und Nebel.
Der Grenzübergang  zu Georgien hatte zu unserer Überraschung für alle Fahrzeuge nur eine Fahrspur. Außer unseren zwei Duros, welche ja Wohnmobile sind, kam  noch ein Georgier mit einem PKW. Der Rest waren LKWs, und zwar nicht wenige. Überwiegend Iranische. Und die allermeisten davon Tanklastzüge. Auf dem Weg zur Grenze kamen uns schon einige davon entgegen. Wir fuhren erst einmal an allen LKW vorbei bis an die Grenzgebäude. Da wusten wir nicht das es nur eine Abfertigungsspur gibt. Wir steigen aus und unsere Pässe wurden an einem rückwärtigen Schalterfenster kontrolliert. Clarissa und Bianca mussten aussteigen und die Grenze zu Fuß durch eine Abfertigungshalle passieren. Wie selbstverständlich wurden wir von den LKW fahren in die Schlange gelassen um auch die Fahrzeugkontrolle zu passieren. Beim Warten auf diese Kontrolle, grüßte ich einen Iranischen LKW Fahrer neben mir, worauf dieser ausstieg und mir zwei Bonbons schenkte………….
Die Ausfahrt aus dem türkischen Grenzbereich konnte erst einmal wegen einer defekten Schranke nicht stattfinden. Derweil hatte ich Zeit die Iranischen LKW Fahrer zu beobachten welche mit Bündeln von Papieren von einem zum anderen Schalter liefen. Es war echt kalt und überall große Pfützen auf dem Teer. Alle waren warm angezogen, nur an den Füßen nicht. Ausnahmslos liefen alle Barfuß in irgendwelchen Schlappen umher und staksten durch die Pfützen. Obwohl ich seit zwei Tagen wieder Wollstrümpfe angezogen habe, wurden meine Füße bei dem Anblick kalt.
Auf georgischer Seite gab es getrennte Abfertigungsspuren für LKW und andere Fahrzeuge. Bis auf eine junge etwas schnippige und überforderte Grenzbeamtin, ging alles entspannt und freundlich von statten. Nun realisiere ich so langsam, das unsere Reise noch weiter, noch viel weiter nach Osten geht. Und dort, wo unsere letztjährige Reise endete, diese erst so richtig beginnt.

 
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